Der erste Schritt ist wie immer eine gute Zielgruppenanalyse. Was ist für potenzielle Kunden wichtig? Zuverlässigkeit, Qualität, langjährige Routine oder eher Modernität und die Coolness aktuellster Entwicklungen? In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf Gehirnforschung und Psychologie. Diese haben herausgefunden, dass Menschen nach unterschiedlichen Zielen streben wie Sicherheit, Individualität, Selbstbestimmung, Spannung und Abenteuer – oder auch nach Überlegenheit und Macht. Die wichtigste Frage für dich ist also: Was wollen deine Kunden?
Je nach Zielgruppe wählst du auch die Erlebniswelt aus, in die deine Produkte und Dienstleistungen eingebettet werden. Ein Treppenlift wird anders präsentiert als ein Motorrad, eine Häkeldecke anders als ein iPad. Passen Szenerie und Atmosphäre, steigt die Kauflaune.
Um in Bildern zu sprechen: Stell dir Käpt’n Iglo allein in einem hochmodernen, sterilen Gebäudekomplex vor statt von gut gelaunten Kindern umgeben auf einem Holzplankenschiff. Gruselig, oder? Das würde als Werbung niemals funktionieren.
Beim Texten geht es ums Kopfkino. Darum, die emotionale, sinnliche Wahrnehmung durch bildhafte Texte mit Futter zu versorgen.
Nutze Verben sehr gezielt, sodass die gewünschte Aussage präzise getroffen wird. Im Kopf des Lesers entstehen nämlich je nach Auswahl der Verben ganz unterschiedliche Bilder:
er sagte – er rief – er schrie (panisch)
sie ging – sie lief – sie raste (wie von einer Tarantel gestochen)
der Hund grollte – keifte – bellte (einschüchternd)
Du merkst: Jede Variante entfaltet eine eigene Wirkung und wird vom Leser ganz automatisch mit einer bestimmten Szenerie verknüpft.
Quer durch das Alphabet gibt es auch jede Menge Adjektive, die für Atmosphäre sorgen. Die folgenden Beispiele unterstreichen eine positive Stimmung:
anmutig, anspruchsvoll,
belebend, brillant,
chic, clever,
duftend, dynamisch,
effektiv, erfrischend,
facettenreich, funktional,
genüsslich, gründlich,
harmonisch, hell,
imposant, intensiv,
jahrelang, jugendlich …
Die Liste lässt sich noch weit fortsetzen. Aber Vorsicht. Übertreibe es nicht und unterscheide mit einer Faustregel die nützlichen Adjektive von den überflüssigen: Existiert ein Gegenteil, ist das Adjektiv nützlich.
Natürlich sind für die Entstehung eines Textes, der als Kundenmagnet wirkt, auch die sonstigen Skills eines geübten Texters entscheidend. Er variiert Satzlängen, meidet Füllwörter und den Nominalstil, greift zum Storytelling. Allein mit geschickt gewählten Verben und Adjektiven ist es nicht getan. Sie legen aber einen soliden Grundstein für attraktive Texte.
Du suchst händeringend nach einem besseren Ausdruck? Online gibt es mehrere kostenlose Wörterbücher für Synonyme. Als Inspirationsquelle sind sie unbezahlbar. Hier zwei der bekanntesten Adressen:
Ist das so? Welche Dienstleistungen und Produkte benötigen überhaupt Atmosphäre? Die kurze Antwort lautet: alle. Ob Zahnarztpraxis, Gartenmarkt, Biergarten, Steakrestaurant, Friseur, Architekt, Buchhandlung, Möbelversand oder Online-Feinkosthändler: Immer geht es um das Kopfkino.
Patienten legen Werte auf eine kompetente Behandlung in hygienisch einwandfreien, beruhigend wirkenden Räumlichkeiten. Feinkost verkauft sich besser, wenn die Produkte im regionalen Zusammenhang präsentiert werden, wenn der Parmaschinken den Kunden in Erinnerungen an den letzten Italienurlaub schwelgen lässt. Ja, Texte können eine so starke Wirkung auf den Leser haben.
Also: Sorge dafür, dass deine Websitetexte die Interessenten fesseln, sie mit allen Sinnen in deine Einkaufs-, Informations- und Buchungswelt eintauchen lassen. Dann klappt es auch mit der Kundenakquise.